Wir Menschen lernen unser ganzes Leben lang. Lernen bedeutet sich Wissen oder Können anzueignen. Viele Dinge lernen wir wie von selbst, haben Spaß daran und sind stolz, wenn wir sie beherrschen. Das ist zumindest so, wenn wir uns selbst aussuchen können, was wir lernen oder erreichen wollen. Möchten wir ein Instrument oder eine neue Sportart lernen oder das nächste Level in einem Computerspiel erreichen, sind wir bereit viel Zeit zum Üben zu investieren. Hier handelt es sich um intrinsische Motivation. Die Motivation kommt von „innen“, man verfolgt sein Ziel hartnäckig, freut sich, wenn man es erreicht und lässt sich auch von kleinen Misserfolgen nicht beirren.
Anders sieht es meistens aus, wenn uns vorgegeben wird, was wir lernen sollen, also zum Beispiel in der Schule. Weiß man nicht, warum man etwas lernen soll und hat außerdem auch kein Interesse am Thema, ist die Motivation zu lernen eher gering. Bei extrinsischen Motivation lernt man aufgrund von äußeren Anreizen, wie zum Beispiel Lob und Anerkennung oder aber auch Strafen oder schlechten Noten.
Aus diesem Grund ist eine Lernunterstützung, wenn es um schulisches Lernen geht, für die meisten Schüler:innen extrem wichtig.
Bevor mit dem Lernen begonnen wird, ist es wichtig, dass der:dem Schüler:in bewusst ist, dass das Lernen anstrengend und zeitaufwendig ist und es, je nach Wissensstand und Lücken, einige Zeit dauern kann bis man Erfolge sieht.
Auch wenn sich das zuerst abschreckend anhört, gehört dieses Wissen auf jeden Fall zu einer erfolgreichen Lernunterstützung und hilft dabei Durststrecken zu überwinden. Wichtig ist aber zu betonen, dass man bereit ist jederzeit zu unterstützen und zu helfen, wo es möglich ist.
Das Erstellen von Checklisten und Lernplänen ist der organisatorische Teil der Lernunterstützung. Daneben ist es aber auch sehr wichtig, ausführlich mit dem Lernenden über seine Lernsituation zu sprechen um die Lernmotivation zu erhöhen.
Dieses Gespräch sollte in einer ganz entspannten Situation stattfinden, vielleicht auf dem Sofa, mit einem Kakao und Keksen. 🙂
Je mehr sich die:der Schüler:in in die Planung einbringt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die getroffenen Vereinbarungen auch eingehalten werden. Deshalb dürfen nie, auch nicht bei jüngeren Kindern, über deren Kopf Entscheidungen über das Lernen getroffen werden.
Kann man in diesem Gespräch die:den Schüler:in überzeugen, dass es zu schaffen ist, die Wissenslücken zu schließen, dass man trotz einigem Zeitaufwand, auch noch Zeit für viele andere Dinge hat und dass sie:er nicht alleine mit den Problemen ist, dann hat man eine gute Ausgangssituation für einen organisierten, erfolgreichen und entspannten Schulalltag geschaffen.